Al-Albani

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Muhammad Nasiruddin al-Albani, bekannt als Al-Albani, (geboren 1332 n.H. / 1914 n. Chr. in Shkodra; gestorben 1420 n. H. / 1999 n.Ch.), welcher aus Albanien stammt, später jedoch in verschiedene arabische Länder umsiedelte, war der bedeutendste Hadithgelehrte der jüngsten Geschichte und hat einen wichtigen Beitrag zur Klassifizierung von Hadithen, welche in der klassischen und neueren Literatur zitiert werden, geleistet. Besonders zu erwähnen ist, dass Albani die Hadithe der vier Sunan-Werke (Abu Dawud, Tirmidhi, Nasa’i und Ibn Madscha klassifizierte, so dass heute alle sahih-Hadithe aus den Büchern der „Kutub as-Sitta“ als solche erkenntlich sind. Er war zugleich einer der bedeutendsten Köpfe der modernen salafitischen Bewegung[1].

Sein Elternhaus[Bearbeiten]

Folgendes ist hauptsächlich entnommen aus Al-Albani: "Vereinfachte Darstellung des rituellen Gebets im Islam"[2]:

Schaich Muhammad Nasiruddin al-Albani wurde im Jahr 1332 nach der Hidschra (1914 n. Chr.) in Shkodra - damals Hauptstadt von Albanien - in eine arme Familie hineingeboren. Sein Vater al-Hadsch Nuh Nadschati al-Albani hatte in Istanbul Schari‘a studiert. Er kehrte als Gelehrter nach Albanien zurück. Als Albanien vom Atheismus heimgesucht wurde, wanderte die Familie nach Damaskus aus.

Sein Studium[Bearbeiten]

Schaich al-Albani erhielt seine Grundausbildung in Damaskus. Anschließend wurde er in Quran, Tadschuid, Wissenschaft der arabischen Sprache, Fiqh der hanafitischen Madhhab und weiteren Disziplinen der Religion von verschiedenen Schaichs und Freunden seines Vaters unterrichtet. Außerdem lernte er von seinem Vater das Handwerk der Uhrmacherei. Darin war er besonders begabt, so dass er für seine Arbeit berühmt wurde und damit seinen Lebensunterhalt verdiente. Im Alter von zwanzig begann er sich auf dem Gebiet des Hadith zu spezialisieren. Seine Arbeit nahm in diesem Bereich einen Anfang, indem er al-Hafidh al-Iraqis al-Mughni kommentierte. Trotz Entmutigung seines Vaters vertiefte er sich weiterhin im Bereich des Hadith und seinen verschiedenen Wissenschaften. Ferner waren die von ihm benötigten Bücher nicht in der Bibliothek seines Vaters zu finden, die fast nur aus Werken des hanafitischen Fiqh bestand. Da er sich viele benötigte Bücher nicht leisten konnte, lieh er sie entweder von der berühmten Bibliothek az-Zahiriyyah in Damaskus oder von Buchhändlern aus.

Er wurde von der Hadith-Wissenschaft dermaßen vereinnahmt, dass er manchmal sein Geschäft schloss und bis nachts in der Bibliothek blieb. Seine Arbeit unterbrach er nicht einmal zum Essen, jedoch nahm er zwei leichte Mahlzeiten mit. Schließlich gaben ihm die Bibliothekare einen speziellen Raum zum Studieren und einen Schlüssel zur Erreichbarkeit der Bibliothek außerhalb der Öffnungszeiten.

Häufig blieb er vom frühen Morgen bis nach Ischa bei der Arbeit. Während dieser Zeit verfasste er viele nützliche Werke, von denen viele noch darauf warten, gedruckt zu werden.

Die Studien des Schaichs über Hadithe des Gesandten Allahs - Friede und Segen seien auf ihm - bereiteten ihm einen großen Nutzen, denn aus ihnen erwuchs seine Abkehr vom blinden Befolgen seiner früheren Rechtsschule, die Annahme und das Handeln nach dem Buch und der Sunna mit dem Verständnis der frommen Vorfahren (as-Salafu s-salih). Dies hatte selbstverständlich gelegentliche Meinungsverschiedenheiten mit ortsansässigen Schaichs zur Folge, die blind der hanafitischen Rechtsschule folgten; ebenso mit einheimischen Sufi-Imamen und Neuerern (Ahlu l-Bid'a), die sich ihm entgegenstellten und die einfachen Leute gegen ihn aufhetzten, indem sie ihn einen „wahhabitischen Abtrünnigen" nannten. Dennoch wurde er von manchen ehrenwerten Schaichs in Damaskus ermutigt weiterzumachen; unter ihnen waren Schaich Bahdschatu l-Baidschar und Schaich Abdu l- Fatlah - möge Allah sich ihrer erbarmen.

Daher stieß der Schaich bei seinen Versuchen, in Tauhid und Sunna zu promovieren, auf starken Widerstand. Jedoch ertrug er ihn mit viel Geduld.

Seine Werke[Bearbeiten]

Albani kategorisierte Hadithe in verschiedenen Werken. Die folgenden Werke stellte er selbst zusammen, wobei ausführlich begründet wird, warum ein Hadith z. B. sahih ist[1]:

  • „As-Silsila as-Sahiha“ (Die Reihe der gesunden (arab.: sahih) Hadithe)
  • „As-Silsila ad-Da'ifa wa Maudu'a“ (Die Reihe der schwachen (arab.: dha'if) Hadithe und der erfundenen Hadithe, d. h. Überlieferungen, die erfunden sind)

Des Weiteren untersuchte er bereits bestehende Werke wie die 4 Sunan-Werke von Abu Dawud, Tirmidhi, Nasa'i und Ibn Madscha und klassifizierte die dortigen Hadithe in sahih, hasan und dha'if.


Seine Lehre und Da'ua-Arbeit[Bearbeiten]

Nach einiger Zeit begann er wöchentlich zwei Klassen zu unterrichten, die von Studenten und Universitätsprofessoren besucht wurden. Währenddessen lehrte er diverse Bücher über Aqida, Fiqh, Usul und Hadith-Wissenschaften. Er fing auch an, monatliche Da‘wa-Reisen in syrische und jordanische Städte zu organisieren.

Nachdem einige seiner Arbeiten veröffentlicht wurden, rief man den Schaich, drei Jahre lang Hadith an der Universität in Medina zu unterrichten. Gleichzeitig war er auch Mitglied im Vorstand der Universität. Anschließend kehrte er zu seinen früheren Studien und Arbeiten in der Bibliothek az-Zahiriyyah zurück. Sein Geschäft überließ er einem seiner Brüder. Er besuchte zahlreiche Länder, um Da‘wa zu machen und Vorlesungen zu halten: u. a. in Katar, Ägypten, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate, Spanien und England. Er war mehrmals gezwungen, zu emigrieren.

Er beschäftigte sich hauptsächlich mit Hadith-Wissenschaften.

Schaich al-Albani hat viele Schüler, zu ihnen zählen: Schaich Hamdi Abdu l-Madschid, Schaich Muhammad Id Abbasi, Dr. Umar Sulaiman al-Aschqar, Schaich Muhammad Ibrahim Schaqra, Schaich Muqbil Ibn Hadi al-Wadi, Schaich Ali Chuschan, Schaich Muhammad Dschamil Zainu, Schaich Abdu r-Rahman Abdu s-Samad, Schaich Ali Hasan Abdu l-Hamid al-Halabi, Schaich Salim al-Hilali und Schaich Abdu r-Rahman Abdu l-Chaliq.

Sein Tod[Bearbeiten]

Schaich al-Albani verstarb 1420 n. H. (1999 n.Ch.)und liegt in Amman, Jordanien begraben. Möge Allah - der Erhabene - Sich seiner Seele gnädig annehmen und das von ihm hinterlassene Wissen zum Nutzen der Gemeinschaft machen.

Links[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Mourad, Samir; Mourad, Umm Abdurrahman (2009): Islamische Literaturkunde und Gelehrtenbiographien , Deutscher Informationsdienst über den Islam (DIdI) e.V., Heidelberg, ISBN 3-9810908-4-5, ISBN 978-3-9810908-4-0.
  2. Al-Albani, Muhammad Nasiruddin (2006): "Vereinfachte Darstellung des rituellen Gebets im Islam", Darulkitab Tübingen, ISBN-10: 3-9811068-0-6